ACDC (AC/DC) Zeppelinfeld Nürnberg 2015 – Infrastruktur, Crowd Safety & Eventtechnik im Großformat
Am 08. Mai 2015 wurde das Zeppelinfeld Nürnberg zur Kulisse für ein ACDC-Großkonzert der „Rock or Bust“-Tour – und damit zu einer der größten temporären Konzertinstallationen in Süddeutschland. Zwischen 75.000 und 80.000 Besucher:innen strömten auf das Areal; der Headliner-Start lag bei 20:45 Uhr, das Konzert dauerte rund zwei Stunden.
Für die Produktion bedeutete das: maximale Publikumsenergie, hohe Taktung in Einlass und Abreise – und ein historisch sensibler Veranstaltungsort. Die Presse beschrieb die Bühne als „wie ein Flugzeughangar“, inklusive Show-Effekten wie „Whole Lotta Rosie“ (aufblasbare Figur) und dem finalen Kanonensalut bei „For Those About to Rock“.
MOJO Rental war in die infrastrukturelle Umsetzung eingebunden – mit dem Fokus auf Crowd-Management, Absperrtechnik, Bodenschutz, Logistikwegen sowie Back-of-House-Strukturen. Der Anspruch: ACDC-typische Crowd-Power vor der Bühne sicher beherrschen, Flucht- und Rettungswege sauber halten und gleichzeitig das Gelände (denkmalgeschützt) so zu schützen, dass Aufbau, Showbetrieb und Rückbau reibungslos funktionieren.
Hinweis zur Transparenz: Einige Mengenangaben (z. B. Barrieren-Stückzahlen, interne Abläufe, Crew-Dimensionen) stammen aus projektbezogenen Unterlagen/Erfahrungswerten der Infrastrukturplanung. Öffentlich dokumentierte Zahlen (z. B. Besucherzahl 75k–80k) variieren je nach Quelle.
Projektsteckbrief: ACDC-Infrastruktur am Zeppelinfeld
Eckdaten auf einen Blick
| Parameter | Details |
|---|---|
| Event | ACDC (AC/DC) – „Rock or Bust“-Tour |
| Datum | 08. Mai 2015 |
| Location | Zeppelinfeld Nürnberg |
| Besucher:innen | ca. 75.000–80.000 |
| Headliner-Start | ca. 20:45 Uhr |
| Showdauer | ca. 2 Stunden |
| Support | u. a. Vintage Trouble (zusätzl. Warm-Up/Support-Format je nach Tagesprogramm) |
| Besonderheiten | Tourstart Deutschland, extrem hohe Nachfrage, Großlogistik + ÖPNV-Sondersituation (Bahnstreik) |
Kontext: Tourstart + Nachfrage-Peak
Dass diese Show infrastrukturell „auf Kante“ geplant werden musste, hatte auch mit dem Momentum der Tour zu tun: Schon vor dem Konzert wurde über extrem hohe Ticketnachfrage berichtet (u. a. mehrere hunderttausend verkaufte Tickets kurz nach Vorverkaufsstart für die Tour). Das spiegelt sich in der Erwartungshaltung am Venue: frühe Anreisen, lange Verweilzeiten auf dem Gelände, hohe Dichte vor der Bühne – klassische Treiber für Druckspitzen im Front-of-Stage-Bereich.
Ausgangslage: Warum ACDC am Zeppelinfeld besonders anspruchsvoll war
1) Historischer Ort mit Denkmalschutz – Null Spielraum für „Trial & Error“
Das Zeppelinfeld ist nicht „nur“ ein großes Open-Air-Gelände. Es ist Teil des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes; die baulichen Überreste stehen seit 1973 unter Denkmalschutz. Die Stadt Nürnberg beschreibt das Zeppelinfeld u. a. mit seiner 370 m langen Haupttribüne und der umlaufenden Wallanlage (34 Türme) als einzigartig erhaltenen, in der NS-Zeit geplanten, fertiggestellten und genutzten Ort des Areals.
- Bodeneingriffe müssen minimiert werden (Lastverteilung statt punktueller Überlastung).
- Logistikachsen müssen so geplant werden, dass Flächen geschützt und Rettungswege dauerhaft frei bleiben.
- Aufbau darf keine „zweite Baustelle“ erzeugen – die Struktur muss vom ersten Bauabschnitt an sauber funktionieren.
2) ACDC-Showmechanik = planbare Druckspitzen
ACDC-Shows erzeugen traditionell „Wellen“ im Publikum – nicht zufällig, sondern durch dramaturgisch klare Peaks: Opener, Hit-Blöcke, Soloparts, Finale. Für Nürnberg 2015 sind u. a. Kanoneneffekte und große Bühnenelemente beschrieben. Für die Infrastruktur heißt das: Crowd-Management ist nicht „nice to have“, sondern integraler Bestandteil der Produktionsplanung – vergleichbar mit Stage-, Sound- oder Pyro-Konzept.
3) Verkehrs- und ÖPNV-Druck (inkl. Bahnstreik)
Parallel zum Konzert liefen 2015 Einschränkungen im Bahnverkehr. Stadt/ÖPNV reagierten mit Zusatzangeboten und Umleitungen. Das ist entscheidend, weil Anreise- und Abreisezeiten die Dichte vor den Schleusen und auf den Hauptwegen massiv beeinflussen – und damit wiederum die Anforderungen an Gitter, Leitsysteme, Gates und Rettungsachsen.
Ziele & Erfolgskennzahlen: Sicherheit, Fluss, Standortschutz
Zielbild aus Dienstleister-Sicht (MOJO Rental)
Bei einem ACDC-Großkonzert sind „Sicherheit“ und „Infrastruktur“ keine getrennten Themen. Wir definieren das Zielbild in drei gleichwertigen Säulen:
1) Crowd Safety (Publikumssicherheit)
- kontrollierbare Verdichtung im Front-of-Stage-Bereich
- definierte Druckentlastung (Segmentierung statt „eine Masse“)
- schnelle, sichere Zugänge für Security/Medical in Hochlastzonen
- klare, durchsetzbare Rettungs- und Servicegassen
2) Operational Excellence (Betrieb)
- Einlasslogik mit stabilen Wartezonen und klaren Besucherströmen
- funktionierende Back-of-House-Trennung (Crew/Produktion/VIP)
- keine Kreuzung von Publikumsströmen mit Schwerlast-Logistik
3) Venue Protection (Standortschutz)
- lastverteilender Bodenschutz in Publikums- und Technikzonen
- definierte Fahrstraßen/Trassen für Trucks, Tower, FOH
- Rückbau ohne Schäden, ohne „Nacharbeiten am Gelände“
KPI-Raster (praxisorientiert)
| KPI-Cluster | Was wir messen/prüfen | Warum es bei ACDC zählt |
|---|---|---|
| Hochlastzonen | Stabilität der FoS-Linie, Segmentlogik, Durchgänge | Druckspitzen durch Show-Peaks |
| Rettungsfähigkeit | Durchgängige Rettungsachsen, Gate-/Notöffnungskonzept | schnelle Reaktion ohne Crowd-Störung |
| Flow | Schleusenleistung, Wegekapazitäten, Staupunkte | 75k–80k in kurzen Zeitfenstern |
| Standort | Bodenbelastung, Schutzflächen, „No-Go“-Zonen | Denkmalschutz / sensible Flächen |
MOJO Rental Leistungsumfang: Infrastruktur, Ausstattung und Technik-Schnittstellen
Leistungsbaustein 1: MOJO Barriers für ACDC-Front-of-Stage & Hochlastzonen
Einsatz (projektbezogen):
- 1.000+ MOJO Barrieren für Front-of-Stage (FoS), Druckentlastungslinien, Innenringe, FOH-Abschirmung, Tower-Absicherungen
- definierte Service- und Rettungsgassen (Pit-/Front-Access, Querachsen, Back-Access)
Warum das bei ACDC entscheidend ist
Die FoS-Zone ist bei ACDC kein „normaler Wellenbrecher“. Sie ist das System, das Publikumsenergie kanalisiert, Druckspitzen „schluckt“ und zugleich den operativen Zugriff (Security/Medical) gewährleistet – ohne dass der Betrieb kollabiert.
Leistungsbaustein 2: Perimeter, Einlasslogistik & Polizeigitter
Einsatz (projektbezogen):
- 500–700 Polizeigitter für Geländeumgriff, Zuführungen, Schleusenbereiche und Außenlinien
- definierte Wartebereiche/Queue-Zonen, Pufferflächen, Sichtlinien
Hier spielt nicht nur die Menge der Gitter eine Rolle, sondern die Geometrie: Einlass wird effizient, wenn Warteschlangen nicht „flächenhaft“ wachsen, sondern geführt werden – mit klaren Übergaben in Schleusen.
Leistungsbaustein 3: Bodenschutz, Schwerlastflächen & temporäre Wege
Einsatz (projektbezogen):
- Schwerlast-Bodenschutz unter Tower-Standorten, Technik-Zonen, FOH-Bereichen
- Schutztrassen für Truck-Logistik und Materialumschlag
- Flächenschutz in Publikumsbereichen, wo Dichte + Wetter (Staub/Nässe) die Oberfläche belasten
Der Standortkontext (Denkmalschutz) macht Bodenschutz nicht optional.
Leistungsbaustein 4: Backstage & Technical Village
Einsatz (projektbezogen):
- modular aufgebaute Produktions-/Office-Einheiten
- Crew-Bereiche, Lager- und Logistikzonen
- klare Trennung von Gewerken (Light/Sound/Video/Pyro) und Verkehrswegen
Lieferumfang – zusammengefasst
| Bereich | Typische Komponenten | Größenordnung (Projekt) | Zweck |
|---|---|---|---|
| Crowd-Barrieren | MOJO Barriers (FoS, Druckentlastung, Innenringe, FOH-Schutz) | 1.000+ | Druck aufnehmen & leiten |
| Perimeter/Gelände | Polizeigitter, Außenlinien, Queue-Guidance | 500–700 | Einlass/Umgriff/Trennung |
| Bodenschutz | Bodenabdeckung (z. B. Terraplas) | bedarfsbasiert | Lastverteilung & Schutz |
| BOH/TV | modulare Zonen / Arbeitswelten (u. a. Container- & Raumsysteme) | bedarfsbasiert | Produktionsfluss sichern |
Tour-/Showkontext (Größe, Dauer, Publikumszahl) ist öffentlich beschrieben; genau daraus leiten sich die infrastrukturellen Dimensionen ab.
Sicherheitsarchitektur & Crowd-Management für ACDC
Zonierung: Von der „Masse“ zur steuerbaren Struktur
Ein zentrales Prinzip bei ACDC-Großflächen: Segmentierung. Statt ein einziges Publikumskörper-Feld zuzulassen, wird die Fläche in Zonen mit klaren Funktionen übersetzt:
- Front-of-Stage (FoS): Hochlastzone, maximale Dichte, höchste Dynamik
- Druckentlastungslinien: reduzieren Vorwärtsdruck, verhindern Ketteneffekte
- Innenringe / Seitenschleusen: kontrollierte Umläufe, sichere Übergänge
- FOH-Zone: technische Insel mit Schutz und definierten Zugängen
- Delay-Tower-Zonen: Schutz vor Kollisionen/Anprall, sichere Servicewege
Dass die Show dramaturgisch Druckspitzen erzeugt (Finale, Kanonen, große Showelemente), ist für Nürnberg dokumentiert – und genau deshalb ist diese Architektur so wichtig.
Front-of-Stage: Stabilität + Rettungsfähigkeit (nicht nur „Absperren“)
FoS-Barrieren müssen zwei Dinge gleichzeitig können:
1) Kräfte aufnehmen (Crowd-Druck, rhythmische Bewegungen)
2) Zugriff ermöglichen (Security/Medical/Runner)
Praxis-Setup (typisch für diese Größenordnung)
- FoS-Linie mit klaren Ein- und Ausgängen in den Graben
- definierte Übergabepunkte für Medical
- klare No-Cross-Regeln für Publikum
- sichtbare Orientierung: Wo endet Publikum, wo beginnt Sicherheitszone?
Druckentlastungslinien: Das „unsichtbare“ Rückgrat
Bei 75k–80k Besucher:innen ist Druck selten ein „einmaliges“ Ereignis. Er entsteht wellenförmig – besonders bei Headliner-Start und Finale (bei ACDC Nürnberg startete die Show um 20:45 Uhr).
Druckentlastungslinien wirken hier wie ein Stoßdämpfer:
- sie reduzieren die effektive Feldtiefe
- sie erzeugen Querzugriffe (Runner-Wege)
- sie verhindern, dass Druck „bis zur Bühne durchrollt“
FOH- und Tower-Absicherung: Technik schützen heißt Menschen schützen
Bei Großproduktionen stehen FOH und Delay-Tower mitten im Publikumsraum. Das hat zwei Konsequenzen:
- Publikum braucht klare Leitlinien, um nicht in Engstellen zu geraten
- Technik braucht Schutz vor Anprall und „Crowd-Anlehnen“ über Stunden
Daher werden FOH-Inseln und Tower-Füße in das Barrierekonzept integriert – mit servicefähigen Zugängen und klarer Sicht für Security.
Rettungs- und Servicegassen: Von der Planung zur gelebten Praxis
Ein häufig unterschätzter Punkt: Eine Rettungsgasse ist nur dann eine Rettungsgasse, wenn sie im Betrieb verteidigt wird.
Operative Maßnahmen (Best Practice):
- feste Verantwortlichkeiten pro Achse (Security-Lead + Runner-Team)
- Markierung + wiederkehrende Durchsagen (wenn vorgesehen)
- definierte „Gatekeeper“-Punkte für Notöffnungen
- Abstimmung mit Feuerwehr/Polizei/Sanitätsdienst über Zufahrts- und Übergabepunkte
Dass die Stadt Nürnberg rund um das Event auch Verkehrs- und Rettungswege regelte (z. B. Sperrungen/Reservierungen von Bereichen als Rettungsweg), ist im Umfeldbericht zum Konzert beschrieben.
Risiko- & Maßnahmenmatrix (konzerttypisch für ACDC-Dimensionen)
| Risiko-Szenario | Typischer Trigger bei ACDC | Infrastruktur-Antwort |
|---|---|---|
| Vorwärtsdruck FoS | Headliner-Start, Hit-Blöcke | FoS stabil + Segmentierung + Druckentlastung |
| Seitliche Verdichtung | Walkways, Umläufe, Engstellen | Innenringe, klare Wege, FOH-Geometrie |
| Medizinischer Zugriff | Dichte über längere Zeit | Pit-Zugänge, Runner-Achsen, Gate-Logik |
| Abreise-Peak | Showende nach ca. 2h | klare Auslasswege, ÖPNV-Taktung/Koordination |
| Standortbelastung | Schwerlast + Besucherfeld | Bodenschutz, definierte Trassen, No-Go-Zonen |
Bodenschutz, Schwerlast und Logistik auf denkmalgeschütztem Terrain
Bodenschutz-Prinzipien: Last verteilen, Wege definieren, Flächen beruhigen
Das Zeppelinfeld ist als historischer Ort besonders sensibel; die Denkmalschutz-Einordnung des Areals ist dokumentiert. Für die Umsetzung heißt das: Bodenschutz wird nicht „irgendwo“ ausgerollt, sondern als Verkehrs- und Lastkonzept geplant.
- Schwerlasttrassen dort, wo Trucks/Stapler/Materialumschlag stattfinden
- Punktlast-Entschärfung unter Tower-Standorten und Technikinseln
- Flächenschutz in Publikumsbereichen mit hoher Dichte und Bewegung
- Saubere Kanten (Übergänge), damit keine Stolper- und Staustellen entstehen
Schwerlastzonen: Bühne, Tower, FOH, technische Inseln
Die Bühne wurde in Berichten als extrem groß beschrieben („wie ein Flugzeughangar“). Solche Bühnenkonzepte ziehen eine Infrastrukturspur nach sich: Tower, Delay, FOH, Kabelwege, Absperrinseln – und damit Lasten, die nicht „auf Verdacht“ verteilt werden dürfen.
- definierte Korridore für Technikfahrten
- Schutzflächen unter statisch relevanten Punkten
- getrennte Wegeführung: Publikum ≠ Produktion
Logistikachsen & Rettungswege: Parallelbetrieb ohne Konflikt
Großkonzert-Logistik bedeutet: Während vorne bereits Publikum steht, muss hinten noch gearbeitet werden – oder Material muss bewegt werden, ohne Besucherströme zu kreuzen.
- Back-of-House zuverlässig bedienen
- Rettungswege nicht blockieren
- Einlass- und Auslassrouten nicht stören
Dass im Umfeld des Veranstaltungsgeländes Verkehrsflächen/Teile als Rettungsweg freigehalten bzw. gesperrt wurden, ist in der lokalen Verkehrsinfo dokumentiert.
Einlass- und Mobilitätskonzept: 80.000 Gäste trotz Bahnstreik
Einlasslogik: Schleusenleistung ist Crowd-Safety
Bei ACDC ist „Einlass“ mehr als Ticket-Scan. Es ist der Moment, in dem sich entscheidet, ob sich Druck später vorne konzentriert oder ob sich das Publikum kontrolliert verteilt.
- vorgelagerte Wartezonen (Queue-Felder)
- klare Trennung von Besuchergruppen (z. B. Crew/VIP/Produktion)
- definierte Notschleusen/Notausgänge (beschildert, frei gehalten)
- klare Laufwege Richtung Bühne, Gastro, Sanitär
Dass der Einlass zeitlich früh angesetzt war (bereits 14 Uhr), ist in lokalen Vorab-Infos beschrieben – das unterstützt Entzerrung, verlängert aber auch die Betriebsphase auf dem Gelände.
ÖPNV-Integration: Zusatztakte, Alternativen, schnelle Abreise
Ein besonderer Stressor 2015 war die Situation im Bahnverkehr. Um dennoch eine leistungsfähige An-/Abreise zu ermöglichen, wurden zusätzliche Angebote kommuniziert:
- Die VAG verstärkte u. a. die Straßenbahnlinie 9 Richtung Dutzendteich und ergänzte Busangebote; beschrieben ist eine Taktverdichtung auf fünf Minuten durch zusätzliche Fahrzeuge.
- Zusätzlich wurde kommuniziert, dass die Eintrittskarte als Fahrkarte für die An- und Abreise in bestimmten Zonen gilt (Nürnberg/Fürth/Stein).
S-Bahn/Sonderzüge: Taktung für den Peak
Für das Konzert wurden trotz Streiks 20 zusätzliche Fahrten zwischen Nürnberg Hbf und Frankenstadion genannt; für die Anreise wurde ein ca. 20-Minuten-Takt im Zeitfenster 15:04–19:04 Uhr beschrieben. Für die Abreise wurden Züge alle 10 Minuten zwischen 23:06–0:53 Uhr genannt.
- weniger „Schwemme“ auf einmal an den Gates
- planbarer Abreise-Peak nach Showende
- geringere Stauwahrscheinlichkeit auf Engwegen
Verkehrsregelungen & Parken: Fluss außen stabilisieren, innen sicher halten
Neben ÖPNV spielte Individualverkehr eine zentrale Rolle. Für das Umfeld wurden Sperrungen, Umleitungen und definierte Parkflächen beschrieben – inklusive Schutz von Wohngebieten und Hinweisen auf erwartetes sehr hohes Verkehrsaufkommen.
Operative Timeline (vereinfachte Darstellung)
| Phase | Typischer Peak | Infrastruktur-Schwerpunkt |
|---|---|---|
| Vormittag / Früher Nachmittag | Aufbau, erste Anreisen | Trassen frei, Übergaben Production/Security |
| Einlass ab ca. 14:00 | Queue-Aufbau | Schleusen, Gitterführung, Beschilderung |
| 18:00–20:45 | Support/Verteilung | Wegekapazität, Sanitär/Gastro-Flüsse |
| 20:45–Showende | Hochlast FoS | Barrieren, Runner-Achsen, Monitoring |
| Abreise (ab ca. 23:00) | Massenbewegung | Auslassachsen + ÖPNV-Taktung |
Ergebnis, Learnings und Transfer: Was wir aus ACDC Nürnberg 2015 mitnehmen
Ergebnisbild (operativ)
- Großkonzertbetrieb mit 75k–80k Besucher:innen in einem historischen, sensiblen Venue-Setup
- Kontrollierbares Front-of-Stage-Verhalten durch zoniertes Barrierekonzept (FoS + Druckentlastung + Serviceachsen)
- Reibungsfähige Mobilität trotz Bahnstreik-Rahmenlage durch Zusatzangebote und klare Verkehrsregeln
- Show-Komplexität (große Bühne, Effekte, Kanonenfinale) in die Sicherheitsarchitektur integriert
(Interne Nachbereitung/Projektfeedback: keine sicherheitsrelevanten Zwischenfälle im Sinne eines Crowd-Kollapses; stabile Zusammenarbeit mit Behörden und Sicherheitsgewerken.)
Learnings: 10 Best Practices für ACDC-Produktionen auf Großflächen
- Segmentierung schlägt Fläche: Lieber steuerbare Zonen als ein „offenes Meer“ vor der Bühne.
- FoS ist ein System, kein Bauteil: Barriere + Pit-Betrieb + Medical-Übergabe + Security-Zugriff gehören zusammen.
- Show-Peaks vorher einplanen: Opener, Solos, Finale erzeugen Druck – bei ACDC besonders verlässlich.
- Rettungsachsen brauchen Besitzer: jede Achse braucht klare Verantwortung im Betrieb.
- FOH/Tower sind Crowd-Architektur: Schutzinseln müssen Flow lenken, nicht Engstellen bauen.
- Bodenschutz ist Teil der Logistik: Schutzplatten definieren Wege – und reduzieren Improvisation.
- Früher Einlass entzerrt – verlängert aber Betrieb: mehr Personal-/Materialdisziplin über lange Zeit.
- ÖPNV-Taktung ist Crowd-Management: Abreisepläne gehören in die Sicherheitslogik, nicht nur ins Marketing.
- Behördenkoordination früh fixieren: Polizei/Feuerwehr/Verkehrsplanung sind keine „späten Stakeholder“.
- Rückbau planen wie Aufbau: Besonders auf historischen Flächen zählt der letzte Tag genauso wie der erste.
Übertragbarkeit: Für welche Formate dieses Setup „Blaupause“ ist
Dieses ACDC-Projekt ist exemplarisch für:
- Open-Air-Einzelshows 50.000–100.000
- Tour-Produktionen mit großer Bühne/pyrotechnischen Elementen
- Locations mit Denkmalschutz oder empfindlichem Untergrund
- Events mit komplexer An-/Abreise (ÖPNV-Peak, Streiks, Verkehrslenkung)
Quellen & Presse
Presseberichte – echte Links
- FOCUS – „AC/DC in Nürnberg“ (Rock or Bust Tour 2015)
- WELT – „Ein Rockkonzert vor Hitlers Haupttribüne“
- Nordbayern – „Bühne steht, Sonderzüge fahren“ (Verkehr/ÖPNV)
- Nordbayern – „Höllenglocken auf dem Zeppelinfeld“ (Preview/Set)
- Nürnberger Nachrichten – Rückblick/Einordnung (2015)
- Marktspiegel – „Trotz Bahnstreik: AC/DC-Konzert mit 80.000 Besuchern“
- Stadt Nürnberg – Geschichte des Ortes (Zeppelinfeld)
- Dokuzentrum Nürnberg – Reichsparteitagsgelände nach 1945 / Denkmalschutz-Kontext

